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Imker-Arbeiten im April – Was ist jetzt wichtig?

Wenn die Temperaturen merklich steigen und sich die volle Blütenpracht unserer Trachtpflanzen
entfaltet, bedeutet das für unsere Bienen: Ran an den Nektar!

„Der April macht was er will“. Diese Volksweisheit bedeutet für den Imker, dass es große Unterschiede in Temperatur und Witterung gibt. Dieser Monat kann warm und trocken sein aber auch kalt bis frostig – eine Gefahr für Tracht und Bienen.

Bienenvolk entwickelt sich rasant

Grundsätzlich sind die Völker jetzt in einer starken Aufwärtsbewegung (Volksstärke nimmt stark zu), es kann bei widrigen Wetterverhältnissen aber für ein Volk auch gefährlich werden, wenn die Brut nicht ausreichend gewärmt wird. Oder es droht ein Futterabriss – dann muss eine Notfütterung durchgeführt werden. Am besten mit eigenen Futterwaben oder mit Futterteig. Keinesfalls fremden Honig zur Fütterung verwenden, die Infektionsgefahr ist enorm.

Ist der April hingegen warm, Apfel, Kirsche und andere Obstgehölzer stehen in Vollblüte, dann wird sehr viel Nektar eingetragen. Wir müssen jetzt den Honigraum aufsetzen. Gleichzeitig bekommen die Bienen von uns einen leeren Baurahmen zur Anlage der Drohnenbrut. Das hat zwei Vorteile: Erstens können die Bienen ihren natürlichen Bautrieb ausleben, zweitens hat der Imker später im Jahr die Möglichkeit, den Drohnenrahmen dem Volk zu entnehmen. Drohnenbrut ist voll von Varroa und eine Entnahme ist eine gute Möglichkeit zur Reduktion der unerwünschten Milbe.

INFO
Entwicklungszeiten vom Ei zur adulten Biene der drei Bienenwesen:
Königin: 16 Tage
Arbeiterin: 21 Tage
Drohnen: 24 Tage

Fremder Honig – Gefahren

Honig aus dem Laden darf niemals an die Völker verfüttert werden, da diese Sporen von gefährlichen Erregern, wie zum Beispiel der Amerikanischen Faulbrut (AFB) enthalten kann. Es gibt immer wieder Ausbrüche dieser Bienenkrankheit, die zur Sperre ganzer Gebiete führt. Füttern nur mit eigenen Futterwaben oder mit Futterteig bzw. Flüssigfutter zur Auffütterung nach der Sommersonnenwende.

Futtervorrat kontrollieren

Die Gewichtskontrolle der Beuten ist im Frühjahr sehr wichtig und kann mittels Kofferwaage einfach festgestellt werden. Es gibt auch elektronische Lösungen mit Fernabfragen. Sie müssen das individuelle Gewicht ihres Beutensystems kennen, um das Leergewicht inklusive Rähmchen und Waben, das Gewicht der Bienenmasse und in der Folge das Gewicht des Futters zu errechnen. Der vorhandene Futtervorrat kann wie folgt geprüft werden: Gewicht Beute + Rähmchen + Bienen (ca. 1 kg) + Wintervorrat (20-22kg) berechnen, dann die Summe von Gewicht von Beute + Rähmchen + Bienen subtrahieren => Ergebnis ist das vorhandene Futter. 8 – 10 kg Futter müssen jedenfalls mindestens vorhanden sein, ansonsten Notfütterung durchführen.

Wabenhygiene

Gleichzeitig werden alte, dunkle Waben ersetzt, ein vorhandenes Trennschied entfernt und ein Zargentausch durchgeführt. Die obere Zarge wird mit der unteren getauscht, jetzt sitzt das Volk unten und hat wieder genug Raum nach oben. Die alten Waben werden eingeschmolzen . Das Wachs kann nach Klärung wieder zu Mittelwände verarbeitet werden, es können aber auch Kerzen gezogen, gedreht oder gegossen werden – diese Arbeiten werden uns aber erst in der kalten Jahreszeit beschäftigen.

Bei allen Arbeiten am Volk darauf achten, dass die Königin nicht „verloren“ geht. Waben immer mit Vorsicht ziehen, in eine bereitgestellte Leerzarge „parken“ und bei der Rückführung in die Beute auf ein kompaktes Brutnest achten.

Im Laufe der Zeit wird sich jeder Imker einen Vorrat an Waben angelegt haben:

INFO
Eine Imkerei benötigt Reservewaben:Waben aus Mittelwänden (nicht ausgebaut) sollten lagernd sein,außerdem ausgebaute Waben und Futterwaben. Lagerung: Kühl (unter 10°) in einem Turm aus Leerzargen

 

INFO
Der Smoker gibt Rauch auf die Wabengassen, die Bienen ziehen sich in die unteren Bereiche der Beute zurück – dadurch ist das Arbeiten am Volk deutlich entspannter. Hintergrund: Der Smoker simuliert für die Bienen einen Waldbrand – sie nehmen so viel Honig wie möglich auf und werden dadurch träge und sind nicht mehr so angriffslustig.Nicht zu viel Rauch geben, besonders vor der Honigernte da übermäßiger Raucheinsatz den Geschmack des Honigs beeinträchtigen kann. Zusätzlich zum Absperrgitter kann vor der Honigernte eine Bienenflucht eingesetzt werden, dann befinden sich fast keine Bienen im Honigraum. 

Stockkarten verwenden

Alle Arbeiten am Volk mittels Stockkarte dokumentieren. An jedem Volk sollte eine Stockkarte angebracht sein. Sie ist eine große Hilfe bei der Beurteilung des Volkes und man kann Rückschlüsse ziehen, worauf man bei dem betreffenden Volk achten muss. Neben den Daten der Königin werden auch allgemeine Beobachtungen und Maßnahmen am Volk dokumentiert. So behalten Sie stets den Überblick. Wichtige Einträge wären: Zeichnungsfarbe und Jahrgang der Königin, Wabensitz, Sanftmut und Schwarmtrieb des Volkes.

Benötigte Geräte finden Sie hier . TIPP: Sie können das Zeichnen bei den stachellosen Drohnen üben! 

Schwarmkontrolle

Je nach Witterung und Tracht ist es schon ab April möglich, dass ein Volk durch Platzmangel in Schwarmstimmung gerät. Daher schon frühzeitig erweitern (Drohnenbaurahmen einsetzen, Mittelwände geben und Honigraum aufsetzen). Bei der Kippkontrolle werden die Zargen leicht gekippt, durch eine Sichtung der Unterseite der Rähmchen kann festgestellt werden, ob bereits Schwarmzellen angelegt wurden. In diesem Fall ist mit einem Abgang eines Teils der Bienen (inklusive Königin) möglich.

 

Für alle Arbeiten im April wird folgendes Werkzeug und Material benötigt:

- Stockmeißel => Zum Lösen der oft verkitteten Zargen

- Abkehrbesen

- Mittelwände und Rähmchen => Zum Einhängen in die Zarge (passend zu Ihrem Beutentyp)

- Kofferwaage oder elektronische Stockwaagen

- Honigraumzarge mit Rähmchen und Mittelwänden

- Absperrgitter

- Smoker, Imkeranzug und Handschuhe

- Auf hygienisches Arbeiten achten, Arbeitsmaterial stets sauber halten.

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