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20.08.24

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So wird vom Imker das flüssige Gold der Bienen gewonnen

Die Honigernte

Was die Honigernte betrifft, so ist diese ein sehr wichtiger Bestandteil eines jeden Imkers. In der Regel findet die Honigernte einmal pro Jahr statt. Dabei wird der Honig, den die Bienenvölker zusammengetragen haben, weiterverarbeitet. Wann die Ernte stattfindet, ist immer von unterschiedlichen Faktoren abhängig, vor allem von:

• Witterung in der Region

• Blütenzeiten der unterschiedlichen Pflanzen

Jede Honigernte benötigt Vorbereitungen

Sehr wichtig vor jeder Ernte sind die Vorbereitungen. Der Gesundheitszustand des Bienenstocks und der Bienenvölker ist von großer Wichtigkeit. Alle notwendigen Geräte, die für die Honigernte und die Weiterverarbeitung notwendig sind, müssen zwingend steril sein und dem Hygienestandard entsprechen. Der Honig muss reif sein, sonst missglückt die Honigernte, zumindest die Haltbarkeit und die Qualität werden beeinträchtigt. Das passiert dann, wenn der Wassergehalt zu hoch ist. Dieser sollte immer überprüft und unter 18 Prozent liegen, um gute Qualität liefern zu können. Das gehört zu den wichtigen Aufgaben in der Vorbereitung:

Der Gesundheitszustand:Bevor es an die Ernte geht, sollte sich jeder verantwortungsbewusste Imker davon überzeugen, dass seine Bienen gesund sind. Das Volk sollte weder eine Krankheit noch einen Parasitenbefall aufweisen. Das kann sehr schnell den Honigertrag beeinträchtigen sowie das Volk gefährden.

Kontrolle des Honigvorrates: Als Imker muss man immer für den Winter vorsorgen. Man muss sicherstellen, dass die Bienen ausreichend Vorrat für den Winter haben. Daher darf immer nur so viel geerntet werden, dass ausreichend Nahrung in den Waben für den Winter vorhanden ist und die Bienen den Winter gut überstehen können.

Die Reinigung der Werkzeuge:Die benötigten Werkzeuge müssen vor der Verwendung gereinigt und desinfiziert werden, damit es zu keiner Kontamination kommt.

Die Waben von überschüssigem Honig befreien: Um erstklassige Qualität zu erhalten, sollte der überschüssige Honig immer aus den Waben entfernt werden. So lässt sich verhindern, dass sich alter und neuer Honig vermischt und die Qualität mindert.

Die Waben auf Wachsmottenbefall prüfen:Wachsmotten können zum einen die Vorräte von Honig zerstören und zum anderen die Waben. Daher muss der Imker gründlichst darauf achten, dass die Waben keinen Wachsmottenbefall aufweisen. Sollte das der Fall sein, sollten die befallenen Waben umgehend entfernt werden.

Ruhe in das Bienenvolk bringen:Bevor es jetzt an die Ernte geht, ist es wichtig in das Bienenvolk Ruhe zu bringen. Nur so wird sichergestellt werden, dass Verletzungen verhindert werden. Dazu werden Imker Substanzen verwendet oder auch Rauch was die Bienen zur Ruhe bringt.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Honigernte?

Geht es um die Honigernte ist der richtige Zeitpunkt von ebenso hoher Wichtigkeit wie die komplette Technik und die Anwendung. Die passende Ausrüstung spielt eine große Rolle bei der Entstehung eines hochwertigen Honigs.

So wird der richtige Zeitpunkt der Ernte bestimmt

Wann der passende Zeitpunkt für die Honigernte ist, hängt sehr von den Trachtenzeiten der Pflanzen ab. Also wann die Bienen eben den Nektar anfliegen können. In der Regel liegen die Haupterntezeiten im Frühjahr und im Sommer. Zur Ernte muss der Honig reif sein, das lässt sich daran erkennen dass der Wassergehalt unter 20 Prozent – besser bei 18 Prozent – liegt. Die Honigernte erfolgt immer dann, wenn eine Blüteperiode vorbei ist. Wie zum Beispiel die Obstblüte und die Rapsblüte. Geerntet werden sollte immer vor einer Schlechtwetterperiode, denn so lässt es der hohe Wassergehalt in dem Nektar verhindern.

Die richtige Technik Ausrüstung für die Honigernte

Damit die Honigernte erfolgreich und qualitativ hochwertig wird, ist es erforderlich die richtige technische Ausrüstung zu verwenden. Nur so gelingt die Entnahme der Waben und es wird sichergestellt, dass das anschließende Schleudern möglichst problemlos vonstattengeht. Bei der Entnahme der Waben müssen die Wabenkappen sorgfältig auf ihren Zustand überprüft werden. So lässt sich auch schnell feststellen, ob der Honig trocken genug ist oder noch zu feucht. Geschleudert werden sollte idealerweise immer in den frühen Morgenstunden, um so den Vorteil zu haben, dass der Wassergehalt recht gering ist. Bienen trocknen die Nacht über den Honig und genau das sollte genutzt werden. Wichtig ist die Bienenflucht , die zwingend zur Ausrüstung gehören muss, denn sie ermöglicht es den Bienen zu flüchten, ohne dass sie zu Schaden kommen. Auf Rauchgeräte – wie dem Smoker – sollte man bei der Ernte verzichten. Zu groß ist die Gefahr, dass der Rauch in den Honig zieht und diesen im schlimmsten Fall ungenießbar macht.

Die Weiterverarbeitung nach der Ernte

Auch nach der Ernte muss sichergestellt sein, dass die Weiterverarbeitung sachgemäß erfolgt. Nur so ist gewährleistet, dass die Qualität des Honigs erhalten bleibt. Die Weiterverarbeitung umfasst die Entdeckelung der Waben, das Schleudern, das Sieben und das Rühren sowie das Abfüllen und auch die ideale Lagerung des Produktes.

Die Entdeckelung der Waben

Um die Waben nach der Entnahme aus den Bienenbeuten für die Schleuderung vorzubereiten, müssen die Waben dafür entdeckelt werden. Dies geschieht in der Regel im sogenannten Entdeckelungsgeschirr . Dabei handelt es sich um eine Wanne, auf die ein Gitter und eine entsprechende Halterung für ein oder zwei Honigwaben installiert wird. Der Imker kann nun den Deckel der Honigwabe mit einer Entdecklungsgabel oder einem Entdeckelungsmesser vorsichtig abheben. Ist die Wabe vollständig vom Entdecklungswachs befreit, kann der Imker sie in die Schleuder stellen.

Das Schleudern und das Sieben

Zunächst wird mit dem Schleudern begonnen, was mit Hilfe der Honigschleuder passiert. Dadurch werden die Waben durch die Kraft der Zentrifuge entleert. Wichtig ist dabei, dass die Schleuder nicht zu schnell läuft, damit das Wabenwachs nicht zerstört wird. Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass die Schleuder absolut sauber und auf jeden Fall für Lebensmittel geeignet ist. Denn nur wenn das gewährleistet ist, kann eine Kontamination verhindert werden. Nach diesem Schleudervorgang läuft der Honig nun aus dem dafür vorgesehenen Ablaufhahn in den Abfülleimer. Dabei passiert er ein zuvor auf den Eimer angebrachtes Doppelsieb. Dieses hilft dabei, noch eventuell vorhandene Verunreinigungen und Reste von Wachs zu entfernen.

Das Rühren der Honigs und die anschließende Lagerung

Nach dem Schleudern wird der Honig im Eimer zuerst für einige Tage beiseite gestellt. Der Imker überprüft in dieser Zeit ob sich ein Film bzw. Schaum auf dem Honig bildet. Sobald dies der Fall ist kann der Imker damit beginnen den Honig zu rühren. Dieses sollte im Idealfall 2mal am Tag für jeweils 3-5 Minuten geschehen. Nach einigen Tagen erhält der Honig dann seine gewünschte Konsistenz

Das Rühren dient dazu den Honig in seiner Konsistenz zu verfeinern. Zudem wird das gleichmäßige Kristallisieren entsprechend gefördert. Sehr hohe Priorität bei der Abfüllung in die Gläser muss die Hygiene besitzen. Sorgfalt ist das oberste Gebot. Der Honig wird an einen trockenen und kühlen Ort gelagert. So wird sichergestellt, dass die Qualität und die Haltbarkeit sicher sind.

Die Zusammenfassung der einzelnen Arbeitsschritte:

Die Schritten des Schleuderns:

1. Waben müssen entdeckelt werden

2. Die Waben werden in die Schleuder eingehängt

3. Der Schleudervorgang wird gestartet

Der Siebvorgang:

1. Rühren

2. Abfüllen

3. Lagern

Der Prozess des Rührens:

1. Rühren bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist

2. Der Abfüllprozess

3. Honig in die sauberen und hygienischen Gläser abfüllen

4. Fachgerechte Lagerung, an kühlen und trockenen Orten

 

 

Die gesetzlichen Bestimmungen und die Qualitätskriterien

Jeder Imker muss bestimmte Qualitätsstandards und gesetzliche Vorgaben einhalten. Unter anderem gehört da die Bestimmung des Wassergehaltes dazu und ganz wichtig ist die richtige Kennzeichnung der Honigverordnung.

Der Wassergehalt und der Refraktometer

Über die Qualität und die Haltbarkeit entscheidet der Wassergehalt. Der Refraktometer misst den Wassergehalt sehr genau. Die Qualitätsrichtlinien besagen, dass der Gehalt des Wassers bei höchstens 20 % liegen sollte. Denn nur dann kann gewährleistet werden, dass es zu keiner Fermentation kommt und Enzyme sowie Vitamine im Honig verbleiben. Ein qualitativ hochwertiger Honig wird immer aus reifem Nektar gewonnen und seine Reinheit ist dadurch sehr hochwertig.

Die Kennzeichnung und die Honigverordnung

In Deutschland ist es enorm wichtig die Bestimmungen der Honigverordnung einzuhalten. Hier ist auch die Kennzeichnung vorgeschrieben. Dazu gehören:

• Die Honigsorte

• Das Mindesthaltbarkeitsdatum

und genau das macht den Honig zu einem unverwechselbaren Produkt. Honig muss immer ein Etikett besitzen, so erfahren die Käufer alles über die Beschaffenheit und die Herkunft des Produktes. Bei der Gewinnung von Honig sind chemische Mittel verboten. Besitzt der Honig das Qualitätssiegel „Echter Deutscher Honig“, dann ist die Rede von sehr hohem Qualitätsstandard.