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22.10.24

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So schützt man als Imker seine Bienenvölker vor natürlichen Feinden

Schutz der Bienenvölker vor natürlichen Feinden: Tipps für Hobby- und Berufsimker

Immer mehr Bienenarten stehen auf der „Roten Liste“ von Deutschland. Das macht die Bienenhaltung nicht nur zu einer bedeutenden Aufgabe für uns, sondern auch zu einer anspruchsvollen Tätigkeit für Imker. Geht es dem Bienenvolk gut, so ist die Bestäubung von Pflanzen sowie die Produktion, z.B. von Lindenhonig sichergestellt. Sie sind das Herzstück einer jeden Imkerei. Doch unsere Bienenvölker sind nicht nur durch Krankheiten und Parasiten bedroht, sondern insbesondere durch natürliche Feinde. Diese Fressfeinde können den Bienen erheblichen Schaden zufügen, indem sie in den Stock eindringen, die Bienen dezimieren oder Honigvorräte plündern. Genau das sollte verhindert werden. Der Schutz vor Bedrohungen erfordert nicht nur Fachwissen, sondern auch gezielte Maßnahmen. Nur so können die Bienenvölker geschützt werden und die Artenvielfalt erhalten bleiben. Das Wohl der Bienen geht uns alle etwas an, da Bienen eine immens wichtige Rolle für das ökologische Gleichgewicht unserer Umwelt spielen.

Natürliche Fressfeinde der Bienen: Eine wachsende Bedrohung durch Mäuse, Hornissen und Co.

Zu den bekanntesten Feinden der Bienen zählen Raubinsekten wie die Hornisse oder Wespe, aber auch parasitäre Milben wie die „Varroa destructor“. Milben haben sich in den vergangenen Jahrzehnten als einer der gefährlichsten Fressfeinde der Honigbiene herausgestellt und sind für einen Großteil der Völkerverluste verantwortlich. Mit Ameisensäure und anderen Mitteln gelingt es Imkern aktuell jedoch die Völkerverluste zu begrenzen. Doch auch Vögel, kleine Säugetiere und Bakterien oder Pilzkrankheiten stellen erhebliche Gefahren für die Bienen dar.

Die Feinde der Biene im Überblick

1. Mäuse – Kleine Plagegeister mit großem Schadenpotenzial

Wir kennen sie alle. Mäuse sind besonders im Herbst und Winter eine Gefahr für Bienenvölker. Wenn die Temperaturen sinken, suchen sie Unterschlupf in warmen, geschützten Orten. Ein Bienenstock ist da ein beliebtes Versteck für die Plagegeister. Mäuse können erheblichen Schaden anrichten, wie man weiß. Sie knabbern an den Waben, zerstören das Nest und verunreinigen den Bienenstock mit Kot und Urin, was zu Krankheiten und hygienischen Problemen führen kann. Außerdem stören sie die Winterruhe der Bienen.

2. Wespen und Hornissen – große Gefahr für Bienen

Wespen und Hornissen sind gefährliche Raubtiere und lieben Bienen als Nahrungsquelle. Besonders im Spätsommer greifen sie deshalb verstärkt Bienenstöcke an. Hornissen sind zwar nützlich, da sie Insekten fangen, die den Bienen Schaden zufügen können. Sie könnten für ein geschwächtes Volk zur ernsthaften Bedrohung werden. Dafür sind die Honigvorräte zu verlockend und es kann zur Tötung der Bienen führen. Wespen verhalten sich sehr ähnlich. Sie sind sogar aufgrund ihrer größeren Zahl noch gefährlicher als Hornissen.

3. Ameisen – die unterschätzten Räuber

Ein starkes Bienenvolk kann Ameisen normalerweise abwehren, aber bei geschwächten Völkern oder unsachgemäßer Lagerung der Stöcke können Ameisen ein ernsthaftes Problem darstellen. Besonders aggressiv treten einige Arten von Waldameisen auf, die nicht nur Honig, sondern auch Brut fressen und so den Fortbestand des Volkes gefährden. Hat ein Ameisenvolk erst einmal eine Beute für sich als Futterplatz entdeckt, ist es in der Regel schwer, diese wieder loszuwerden. Imker sind dann oft gezwungen, zu Mitteln wie z.B. Apilanol zu greifen.

4. Käfer – Kleine Schädlinge kommen ganz groß raus

Der Beutenkäfer „Aethina tumida“ ist ein Schädling, der ursprünglich aus Afrika stammt, aber inzwischen auch in Europa aufgetaucht ist. Dieser legt gerne seine Eier in den Bienenstock ab. Die daraus schlüpfenden Larven ernähren sich von Honig und Pollen. Sie bohren sich durch die Waben, zerstören das Brutnest und können den Bienenstock komplett verwüsten. Der Schaden, den dieser Käfer anrichtet, ist immens, da die Bienen nicht nur Nahrung, sondern auch Brut verlieren.

Mit diesen Maßnahmen schützen Sie Ihr Bienenvolk

Um die Bienen vor ihren natürlichen Feinden zu schützen, gibt es verschiedene bewährte Maßnahmen, die auch für Hobbyimker leicht umsetzbar sind.

1. Installation von Mäusegitter

Eine der effektivsten Methoden, um Mäuse fernzuhalten, ist die Installation von einem speziellen Mäusegitter an den Fluglöchern der Bienenstöcke. Die Gitter sind so konzipiert, dass sie den Zugang für Mäuse blockieren, während Bienen weiterhin problemlos ein- und ausfliegen können. Achten Sie bei der Anbringung auf die Engmaschigkeit, um sicherzustellen, dass auch kleine Mäuse nicht hindurchschlüpfen können.

2. Fluglochverengung

Das Verengen des Fluglochs ist eine wirksame Maßnahme zur Abwehr von Wespen und Hornissen. Indem das Flugloch verkleinert wird, können die Bienen sich besser gegen Angreifer verteidigen. Wir empfehlen allen Imkern im Spätsommer diese Maßnahme durchzuführen. Auch das Aufstellen von Wespenfallen in der Nähe des Bienenhauses kann helfen, den Druck auf die Bienenvölker zu reduzieren.

3. Stärkung und Fütterung der Völker

Ein vitales Bienenvolk ist weniger anfällig für Angriffe. Achten Sie darauf, dass Ihr Bienenvolk über genügend Nahrungsreserven verfügt und regelmäßig mit Pollen und Nektar versorgt wird. Zusätzliches Zuckerwasser kann die Vitalität der Bienen erhöhen und sie resistenter gegen Angriffe machen.

4. Sauberer Bienenstand

Pflegen Sie die Umgebung Ihres Bienenstandes. Entfernen Sie alte Wabenreste, Abfälle und andere organische Materialien, die Fressfeinde anziehen könnten. Eine saubere Umgebung hilft, das Risiko von Ameisenbefall und anderen Schädlingen zu minimieren.

 

Fazit: Prävention und ein gesunder Bienenstock sind die beste Verteidigung vor Feinden

Der beste Schutz vor natürlichen Feinden ist ein starkes, gesundes Bienenvolk. Eine gute Bienenhaltung zeichnet sich durch sorgfältige Pflege und das richtige Timing bei der Bekämpfung von Parasiten und Krankheiten aus. Imker, die ihre Bienenvölker regelmäßig kontrollieren, auf einen ausreichenden Futtervorrat achten und rechtzeitig Maßnahmen gegen natürliche Feinde ergreifen, erhöhen die Überlebenschancen ihrer Bienen und gewährleisten somit die Bienengesundheit.

Die Herausforderungen für Imker werden mit den steigenden Umweltbelastungen und dem Verlust an Lebensräumen für die Bienen weiter zunehmen. Umso wichtiger ist es, dass sowohl Hobby- als auch Berufsimker über Schutzmethoden informiert bleiben. Diese Proaktivität wirkt sich nicht nur positiv auf das Bienenvolk aus, sondern auch auf die Qualität und Quantität der Honigernte. Nur so kann die Imkerei erfolgreich betrieben werden – zum Wohl der Bienen und der gesamten Umwelt.