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Bienenhaltung im März

Welche Aufgaben an den Bienenvölkern erwarten den Imker im März?

Der Monat März und zum Teil auch der Monat April sind in vielen Regionen noch sehr trachtarm, sodass Sie darauf achten müssen, dass in den Bienenvölkern noch genügend Futter vorhanden ist. Wie schon bereits im Februar erläutert, beginnt die Bienenkönigin die Legeaktivität immer weiter zu steigern. Hierzu wird eine Menge an Futter benötigt, das sowohl von den Bienen als Energiequelle für die Beheizung der Brutflächen, als auch für die Brut verwendet werden muss. Häufig gibt es im März schon einige sonnige Tage, die von den Bienen genutzt werden, um Reinigungsflüge zu unternehmen und den ersten Pollen zu sammeln. Sehen Sie die Ausführungen bitte nicht als starre Vorgabe an, die sich auf einen speziellen Monat beschränkt. Die klimatischen Voraussetzungen unterscheiden sich im gesamten Gebiet der Bundesrepublik extrem, sodass beispielsweise getätigte Aussagen, die im Rheinland auf den Monat März zutreffen, im Voralpengebiet erst Mitte bis Ende April zum Tragen kommen. Nutzen Sie unsere Informationen als Grundlage für eigene Überlegungen und führen individuelle lokale Anpassungen vor. Dies hat für Sie den Vorteil, dass Sie viel über die Arbeitsweise mit Ihren Bienen lernen werden und Vergleiche gegenüber den Bienenjahren in der Vergangenheit ziehen können.

Bild: Auch im März sind Tage mit einem starken Bienenflug nicht selten

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Auf den Futterverbrauch der Bienenvölker achten

Wie bereits in der Einleitung geschrieben, ist es jetzt besonders wichtig darauf zu achten, dass die Bienen noch über genügend Futter verfügen. Bei einem Blick von oben in das Bienenvolk sollten Sie noch verdeckelte Wabenflächen sehen. Sollte dies nicht der Fall sein, empfiehlt es sich den Futtervorrat genauer unter die Lupe zu nehmen. Bis die ersten Trachtquellen blühen und von den Bienen genutzt werden können, sollten im Volk mindestens fünf – besser acht – Kilogramm Futter vorhanden sein. Je nach Wabenmaß sind dies mindestens zwei bis vier vollständig verdeckelte Futterwaben. Da die Temperaturen im März zum Teil schon über die 10 Grad Celsius Grenze steigen, ist die Fütterung zu dieser Jahreszeit nicht mehr so problematisch wie im Vergleich zu den Vormonaten. Es stehen Ihnen unterschiedliche Fütterungsmethoden zur Auswahl. Entweder greifen Sie auf Futterteig / Futtersirup aus dem Fachhandel zurück oder Sie rühren eine Zuckerlösung selbstständig an. Zu dieser Jahreszeit empfiehlt sich auf ein Mischverhältnis von einem Kilogramm Zucker zu einem Liter Wasser zurückzugreifen. Verwenden Sie hierzu handwarmes Leitungswasser und rühren den Zucker gut ein, damit sich die Zuckerkristalle auflösen und sich der Zucker nicht nach kurzer Zeit wieder absetzt. Bei schwachen oder mittelstarken Bienenvölkern sollten Sie das Futter brutnestnah verfüttern. Beispielsweise mit der Hilfe einer Futtertasche, die über Schwimmhilfen (Korken oder ähnliches) verfügen sollte. Bei starken Völkern können Sie die Frühjahrsfütterung der Bienen auch mit Hilfe von Futteraufsätzen wie den Adamfütterer durchführen. Sollte zu viel Futter in den Völkern nach der Auswinterung vorhanden sein, können Sie dieses problemlos für die Ablegerbildung im Mai und Juni nutzen.

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Bild: Verschiedene Futtermöglichkeiten für Bienen: Zucker, Sirup und Futterteig


Bei Großraumbeuten wie Dadant, 1,5 DNM oder ZaDant die Bruträume einengen

Großraumbeuten wie Dadant, Dadant Blatt, ZaDant oder DNM 1,5 erfreuen sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit unter der Imkerschaft. Doch ist es bei diesem Beutentyp wichtig, einige Besonderheiten zu beachten. Vor allem das Einengen der Völker im Frühjahr ist einer der wichtigsten Arbeitsschritte und erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Bei Temperaturen von über 10 Grad Celsius und Sonnenschein können Sie den ersten Eingriff vornehmen. Hierzu engen Sie mit der Hilfe des Schiedes das Bienenvolk auf alle Brutwaben plus eine Futterwabe ein. Alle überzähligen Futterwaben und unbesetzten Waben werden unter das Schied gehangen. Da das Schied nicht bienendicht ist, können die Bienen weiterhin die Waben hinter dem Schied erreichen und beispielsweise Futter umtragen. Durch diese Maßnahme wird das Brutnest kompakter und auf einer kleineren Gesamtfläche wird letztendlich mehr Brut angelegt, als es dies bei einem nicht angepassten Brutraum der Fall wäre. Die Bienen werden den gegebenen Platz nutzen, um die Brutfelder auf der gesamten Wabenfläche anzulegen. Sobald nach einigen Wochen die gesamten Waben bebrütet sind, wird mit einer Mittelwand oder einem ausgebauten Rähmchen erweitert. Das Einengen der Bienenvölker muss gelernt sein und braucht etwas Erfahrung. Vielleicht haben Sie in Ihrem Imkerverein einen erfahrenen Großraumbeuten-Imker, der Sie bei den ersten Schritten in dieser Betriebsweise unterstützen kann. Auch Imker auf Zander oder DNM gehen immer mehr dazu über, die Bienenvölker nur noch mit einem Brutraum zu bearbeiten und dadurch auch eine Begrenzung des Brutraum auf die notwendige Brutfläche vorzunehmen. Richtig angewendet bietet der angepasste Brutraum viele Chancen:

  • Dämpfung des Schwarmtriebs
  • Schnellere Kontrolle zur Schwarmzeit
  • Höherer Honigertrag
  • Weniger Material notwendig

Auch als erfahrener Imker kann es sich durchaus lohnen, sich eine neue Betriebsweise einmal näher anzuschauen. Auch wenn sich letztendlich herausstellt, dass Sie lieber bei der Betriebsweise mit zwei Bruträumen bleiben möchten, können Sie dann zumindest aus der eigenen Erfahrung begründen, wieso Sie die Betriebsweise mit einem Brutraum ablehnen. Um dies noch deutlicher herausarbeiten zu können, werden wir ab dem nächsten Monat zwei Bienenvölker auf Zander und Dadant führen und dies auch per Video dokumentieren. Neben den geschriebenen Informationen im Bienenblog können Sie auch visuell alle wichtigen Arbeitsschritte nachvollziehen und vielleicht dann auch in Ihrer eigenen Imkerei nachahmen.


Bienenbeuten, Rähmchen, Mittelwände für die Saison bestellen

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Bild: Vorgedrahtete modifizierte Zanderrähmchen

Sollten Sie das Imkermaterial für die neue Saison noch nicht bestellt haben, empfehlen wir Ihnen, den März dazu nutzen, restliche Materialien zu bestellen. Auch wenn Sie nur einige wenige Völker bewirtschaften wollen, sollten Sie darauf achten, dass Sie zumindest eine Bienenbeute immer in Reserve vorbereitet haben. Sei es um einen Schwarm einschlagen zu können oder falls Sie sich während der Saison doch noch dafür entscheiden sollten, einen Bienenableger zu bilden. Aus eigener Erfahrung rate ich Ihnen, alle planbaren Materialien wie Zargen, Rähmchen und Mittelwände spätestens jetzt zu bestellen, da vor allem im Versandhandel während der Saison oftmals längere Wartezeiten einzuplanen sind. Ich habe es sogar bei meinem lokalen Imkerladen erleben müssen, dass bereits Anfang Juni keine neuen Beuten mehr für die aktuelle Saison bestellt werden konnten. Bei der Auswahl Ihrer Bienenbeuten sollten Sie darauf achten, dass Sie sofern es möglich ist, immer auf den gleichen Anbieter zurückgreifen. Dadurch ist die Kompatibilität der einzelnen Zargen, Böden und Deckel gewährleistet. Dies bezieht sich vor allem auf den Beespace und dem daraus resultierenden Verbau, falls die Abstände nicht exakt eingehalten werden. Sie sollten die jetzt nicht so arbeitsintensive Zeit nutzen, um in die Rähmchen die Mittelwände einzulöten. Achten Sie beim Einlöten bitte darauf, dass Sie die Mittelwand immer am Unterträger anlegen. Zum Oberträger kann eine Lücke bestehen, diese wird von den Bienen problemlos zugebaut. Ein Abstand zum Unterträger hingegen wird von den Bienen nicht mit Wachs geschlossen. Sofern Sie keine Hoffmann-Rähmchen benutzen, müssen Sie auch Abstandshalter verwenden, damit die Rähmchen mit dem richtigen Beespace Abstand in der Beute zueinander platziert werden können. Aus meiner Erfahrung empfehle ich für große Rähmchenmaße wie Dadant oder Zandant Polsternägel und für kleinere Rähmchenmaße wie Zander sogenannte Zanderklemmen aus Kunststoff. Auch jetzt ist noch die Zeit, die eigene Imkerei mit Kunstschwärmen zu vergrößern. Wir bieten Ihnen hierzu ein vielfältiges Angebot an Kunstschwärmen an, die wir Ihnen zeitnah liefern können und Ihnen bei richtiger Pflege noch in diesem Wirtschaftsjahr einen Honigertrag erzielen werden. Sollten Sie lieber einen Bienenableger kaufen wollen, können wir Ihnen auch hier Ableger auf verschiedenen Formaten anbieten. Es versteht sich von selbst, dass Sie bei uns erstklassige Buckfastbienen, Lingustica-Bienen, Carnica-Bienen und Dunkle-Bienen käuflich erwerben können. Sollten Sie unsicher sein oder eine Beratung wünschen, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.

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Bild: Mittelwand immer am Unterträger des Rähmchens anlegen

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Bild: Verschiedene Arten von Abstandshaltern - Zanderklemmen, Pilzköpfe und Rundbügel


Rähmchen ausschmelzen und Bienenwachs eintauschen

Den März und den April können Sie auch noch wunderbar dazu nutzen, um altes Wabenmaterial einzuschmelzen. Sollte Ihnen ein Volk im Winter verstorben sein, empfehle ich das gesamte Wabenmaterial einzuschmelzen, wenn es Ihnen nicht möglich war, den Sterbegrund zu ergründen. So vermeiden Sie die Übertragung von möglichen Krankheiten und sorgen in Ihren Bienenvölkern für junges helles Wabenwerk. Zum Ausschmelzen empfiehlt es sich, einen Wachsschmelzer zu kaufen, den es in unterschiedlichen Ausführungen und Preisklassen gibt. Das ausgeschmolzene Wachs können Sie dann wieder gegen eine geringe Gebühr gegen Mittelwände eintauschen. Auch bietet Ihnen dies die Möglichkeit, mit Anlaufzeit einen eigenen Wachskreislauf aufzubauen, wenn Sie beispielsweise das Entdeckelungswachs sammeln und umarbeiten lassen. Schaut man sich einmal in die Wachs-Skandale in der Vergangenheit an, sollte sich jeder Imker einmal mit einer möglichen Umsetzung solch eines Vorhabens beschäftigten.


Bienenweide rund um den Bienenstand verbessern – mehr Pollenspender pflanzen

Vor allem im Frühjahr ist es wichtig, dass die Bienen genügend Pollen finden. Daher ist an dieser Stelle der Imker gefragt, das Pollenangebot zu verbessern, indem Bienenweide in Form von beispielsweise Weidenstecklingen angepflanzt wird. Rund um die meisten Bienenstände gibt es genügend Brachflächen, wo es in aller Regel nach einem kurzen Gespräch mit dem Grundstücksbesitzer möglich ist, einige Stecklinge in die Erde zu bringen. Es gibt über 100 Weidenarten in Deutschland. Nach der Weidenblüte können an den Weidenbäumen fingerdicke Ruten mit einer Länge von 50 cm abschneiden. Diese Weidenruten sollten Sie in einem warmen lichtdurchfluteten Raum in einen Wassereimer stellen. Nachdem die Stecklinge Wurzeln von fünf bis 10 Zentimeter Länge gebildet haben, können Sie diese in die Erde verpflanzen. Auch kann es sich lohnen, mit der Nachbarschaft zu sprechen, um ein Bewusstsein für bienengerechte Pflanzen zu wecken. Von Bienenweide und Obstbäumen bis hin zu mehrjährigen Stauden gibt es eine Vielzahl an Pflanzmöglichkeiten, welche individuell auf die jeweilige Fläche angepasst werden können. Auch ein Gespräch mit Landwirten kann zur Verbesserung der Bienenweide rund um den Bienenstand führen. Oftmals gibt es Prämien für Landwirte, wenn bestimmte insektenfreundliche Pflanzen eingesät werden. Im direkten Gespräch mit dem Landwirt lässt sich dies erörtern, ob nicht in die Trachtfolge Pflanzen eingebaut werden können, die sowohl reichlich Nektar als auch Pollen spenden.


Ausblick auf die Monate April und Mai aus Sicht der Imkerei

Sie werden sicherlich schon gemerkt haben, dass die Natur kurz davor steht, zu explodieren. An vielen Bäumen und Sträuchern lassen sich die ersten Knospen und Blüten erkennen. Dies bedeutet für den Imker, dass ab April die Bienensaison richtig losgeht. Die Honigräume müssen aufgesetzt werden und auch die Schwarmkontrollen sollten langsam beginnen. Bei entsprechenden Temperaturen fallen bei uns im Rheinland bereits Ende April die ersten Schwärme an, wenn der Imker seiner regelmäßigen Schwarmkontrolle nicht nachkommt. Im nächsten Blogbeitrag werden wir uns ebenfalls damit beschäftigen, wie Sie als Imker den Völkerbestand erweitern können und wie Sie mit anfallenden Bienenschwärmen umgehen sollten. Auch werden wir auf das Thema Varroamilbe während der Saison eingehen. Es ist wichtig, dass Sie die Milbenbelastung Ihrer Bienenvölker kennen, sodass Sie im Zweifel direkt eingreifen können, um größeren Schaden oder Völkerverluste während der Trachtzeit verhindern zu können.

Abbildungsnachweis: Try_my_best / shutterstock.com

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