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Die Varroamilbe – die größte Gefahr für die Honigbienen

Die Varroamilbe – die größte Gefahr für die Honigbienen

Seit Jahren sehen sich Imker vor einer besonderen Herausforderung: der Varroamilbe. Sie gilt als ein führender Grund für das Aussterben ganzer Bienenvölker und ist derzeit noch schwer zu bekämpfen. Wir wollen einen genaueren Blick auf den Schädling werfen und die Frage klären, was bisher gegen ihn unternommen werden kann.

Ein gesundes Bienenvolk. Es sind keine Schäden an den Bienen erkennbar.

(https://pixabay.com/de/photos/bienen-insekten-makro-honigbienen-292132/)

Wie schädigt die Varroamilbe das Bienenvolk?

Varroamilben nisten sich im Bienenstock ein und befallen dort erwachsene, aber auch junge Bienen. Erwachsene Tiere kämpfen mit einem geschwächten Immunsystem, sodass sie deutlich anfälliger für Schäden durch Pestizide sind. Bakterien und Viren, die die Milbe von außen mit in den Bienenstock eingeschleppt haben, stellen eine zusätzliche Gefahr für den geschwächten Organismus dar. Die körpereigenen Entgiftungsfunktionen fallen aus, sodass die Winterzeit von den befallenen Bienen meist nicht überlebt wird. Die Brut zeigt bei einem Befall mit der Varroamilbe starke Entwicklungsstörungen und wird nach dem Schlüpfen in der Regel nur wenige Stunden alt.

Welche Faktoren begünstigen einen Befall mit der Varroamilbe?

Die Gefährdung der Bienen durch die Varroamilbe hängt unter anderem von den Temperaturen ab, die während des Winters herrschen. Ist dieser lang und eisig, so beginnt die folgende Blühsaison später und mit ihr auch das Treiben der Bienen. Der Varroamilbe bleibt hierdurch weniger Zeit, sich in den Bienenstöcken stark zu vermehren und das Bienenvolk so bis zum folgenden Winter zu vernichten. Bleibt die Menge an Varroamilben gering, besteht für die Bienen oft ausreichend Widerstandskraft, sie zu überleben.

Für den Kampf gegen die Varroamilbe noch nicht ganz gerüstet

Obwohl die Wissenschaft sich bereits seit Langem mit der Varroamilbe und ihren schädlichen Auswirkungen auf Bienenvölker beschäftigt, stehen durchschlagende Erkenntnisse noch weitestgehend aus. Bis vor einige Zeit wurde noch davon ausgegangen, dass der Schmarotzer an die Körperflüssigkeit der Biene anzapft und diese praktisch aussaugt. Inzwischen weiß man, dass dies nicht der Fall ist und sich die Milbe stattdessen am Fettkörper des Insekts zu schaffen macht. Dieser für den Bienenkörper wichtige Teil seines Organismus ist zuständig für die Entgiftung und Stabilität gegen Pestizide. So lassen sich die Symptome einer befallenen Biene erklären, doch ein Mittel zur Bekämpfung der Varroamilbe ist damit noch nicht gänzlich gefunden.

Wie kann der Varroamilbe Einhalt geboten werden?

Da einige Bienenstämme sich besser gegen die Varroamilbe wehren können als andere, liegt ein Augenmerk der Wissenschaftler darauf, eben diese Stämme zu vermehren. Der Entwicklungszyklus der Milbe soll unterbrochen werden, indem befallene Brutzellen rasch ausgeräumt und kräftigere Bienenstämme geteilt werden. Imker haben derzeit keine Möglichkeit, ihre Bienenvölker während der Produktionszeit mit Chemikalien von der Varroamilbe zu befreien. Diese nämlich könnten dem menschlichen Organismus durch den Verzehr des Honigs schaden. Erst nach dem Abschleudern des Honigs im Monat Juli oder August können natürliche Säuren – wie zum Beispiel die Ameisensäure – zum Einsatz kommen. Eine Behandlung bzw. Nachbehandlung kann bis zum nächsten Winter in Anspruch nehmen. Sind die Kontrollen bis dahin möglichst gut, kann ein erneuter Befall mit der Varroamilbe weitestgehend im Schach gehalten werden.

Gängiges Mittel gegen die Varroamilbe: Ameisensäure und Wärmezufuhr

Das bisher bekannteste Vorgehen gegen die Varroamilbe ist das mit Ameisensäure. Dabei wird ein Schwamm mit der Säure getränkt , um anschließend im Bienenstock seinen Platz zu finden. Hier verdunstet die Ameisensäure und soll die Schädlinge so vernichten. Weitere ergänzende Maßnahmen sind dabei auch die jährlich wiederkehrende Behandlung der Bienen mit Oxuvarsäure und das Behandeln von Schwärmen und Ablegen mit Milchsäure. Leider ist dieses Vorgehen nicht immer so wirksam wie gewünscht. Trotz dieser seit Jahren angewandten Behandlungsmethoden ist es schwierig, den Varroadruck auf die Bienenvölker zu entlasten. Daher nutzen manche Imker auch ein anderes, neueres Verfahren und rückten den Milben auch mit erhöhten Temperaturen zu Leibe. Die hitzeempfindlichen Besiedler nehmen bei Erwärmung des Bienenstocks auf etwa 37 Grad Celsius Schaden und können so zumindest reduziert und in ihrer Ausbreitung behindert werden. Die Schwierigkeit bei dieser “Bienensauna” ist dabei, dass die Temperatur konstant gehalten werden, um Wirkung zu zeigen und nicht eventuell die Bienen zu schädigen. Zudem ist es ziemlich zeitaufwendig, sodass sich diese Methode vorrangig für kleine Hobbyimker eignet.

Verschiedene Institute untersuchen die Möglichkeiten der Varroamilbe Einhalt zu gebieten.

(https://pixabay.com/de/photos/labor-analyse-chemie-forschung-2815641/)

Lithiumchlorid, eine Wunderwaffe?

Ein vergleichsweise neuartiger Fund im Kampf gegen die Varroamilbe stellt Lithiumchlorid dar. Der Wirkstoff, der sich in der Humanmedizin als Mittel gegen Depressionen als nützlich erweist, wurde in den Forschungsverfahren gegen die Varroamilbe als Hilfsstoff eingesetzt. Es wurde versucht, die Gene des Schädlings mittels des RNA-Interferenz-Verfahrens zu schädigen, ohne dabei der Biene Schaden zuzufügen. Der dafür unter anderem verwendete Hilfsstoff Lithiumchlorid führte dazu, dass der Versuch bereits in seiner Vorstufe gelang und darauf aufbauend weitere Forschungen durchgeführt werden konnten. Dennoch konnte aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Lithiumchlorid noch kein geeignetes Mittel gegen die Varroamilbe entwickelt werden. Alle bisherigen Versuche bekämpfen zwar wirkungsvoll den Schädling, greifen jedoch auch auf ungünstige Weise in den Lebenszyklus der Bienen ein. Brutschäden durch toxisch wirkende Bestandteile sind die Folge. Auch wurden Rückstände im Honig nachgewiesen, die die Gesundheit des Menschen beeinträchtigen könnten. Auch wenn das Interesse und die Hoffnung von Imkern groß ist, warnen Experten davor, Lithiumchlorid eigenmächtig gegen die Varroamilbe einzusetzen.

Zukunftsaussichten

Im Kampf gegen die Varroamilbe bleiben derzeit nur Ameisensäure, Oxuvarsäure und Milchsäure, sowie Wärmebehandlungen als vertretbare Alternativen. Lange, kalte Winter, auf die der Imker keinen Einfluss hat, vermindern zudem das Risiko eines extremen Befalls mit dem Schädling. Inzwischen arbeiten Wissenschaftler weiter an der Zulassung eines wirksamen Mittels, das für die Bienen verträglich ist. Es wird dringend empfohlen, vom Kauf importierter Bienenvölker aus Südafrika oder den USA abzusehen, da diese ähnliche invasive Schädlinge wie die Varroamilbe beherbergen können.

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